Entlastungen vom CO2-Preis durch das BEHG –
Die Carbon-Leakage-Verordnung BECV

Gemäß dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) gilt seit dem 01. Januar 2021 in Deutschland die CO2-Steuer auf Erdgas, Heizöl, Flüssiggas, Benzin und Diesel.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Unternehmen nicht zu gefährden, hat die Bundesregierung eine Verordnung verabschiedet, die das produzierende Gewerbe vom nationalen CO₂-Emissionshandel entlasten soll.
Was das für Unternehmen genau bedeutet und wer die Anträge stellen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Im Rahmen der Dekarbonisierung werden regelmäßig neue Vorschriften und Maßnahmenpakete erlassen. Diese sollen die Bemühungen der Wirtschaft forcieren, Strategien und Aktivitäten vor allem gegen CO2-Emissionen anzugehen. Eine davon ist die BEHG-Carbon-Leakage-Verordnung (BECV). Dabei geht es um Maßnahmen zur Vermeidung von Carbon Leakage beim nationalen Brennstoffemissionshandel.

Die BECV bietet Unternehmen aus bestimmten Branchen eine Entlastungsmöglichkeit von der CO2-Steuer. Durch die Beihilferegelung sollen Unternehmen, die sich in sehr starkem Wettbewerb befinden, von einer Abwanderung ins Ausland gehindert werden.

Kann Ihr Unternehmen von der BEVC profitieren?

In dieser Liste finden Sie alle beihilfeberechtigten Sektoren und die sektorbezogenen Kompensationsgrade, in der Sie eine schnelle Übersicht haben, ob Ihre Branche von der BEVC profitieren kann.

Die wichtigsten Punkte zur Entlastung im Überblick:

Rückerstattung
Rückerstattungen für die Jahre 2021 und 2022 können vollständig vom Unternehmen einbehalten werden.
Antragsstellung 30.06.2022
Anträge zur Rückerstattung der CO2-Steuer für das Jahr 2021 können erstmals zum 30.06.2022 gestellt werden. Eingereicht werden die Anträge elektronisch bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt).
Energieeffizienzprojekte
Rückerstattungen für die Jahre 2023 und 2024 müssen zu 50 % in Energieeffizienzprojekte reinvestiert werden. Rückerstattungen ab dem Jahr 2025 müssen dann sogar zu 80 % in Energieeffizienzprojekte reinvestiert werden.

Was kann ich tun, wenn mein Wirtschaftszweig nicht in der Liste genannt ist?

Sollte Ihr (Teil-)Sektor noch nicht auf der BECV-Liste der beihilfeberechtigten (Teil-)Sektoren aufgeführt sein, sollten Sie dringend prüfen, ob die Voraussetzung der nachträglichen Anerkennung erfüllt sind. Es ist davon auszugehen, dass zukünftige Klima-Privilegien nur den dort aufgeführten (Teil-)Sektoren gewährt werden. Die Liste wird demnach in Zukunft eine erhebliche Bedeutung auch über das BEHG hinaus haben. Es ist wichtig, schnell zu reagieren, da der Antrag zur nachträglichen Anerkennung Vorlaufzeit benötigt und die Frist am 28.04.2022 ausläuft.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Antragstellung. Wenn Sie hierzu Fragen haben, melden Sie sich gern für ein Erstgespräch direkt bei unser Expertin Katharina Rüdiger (siehe unten).

Was bedeutet Carbon Leakage?

Carbon Leakage beschreibt das Risiko, dass Unternehmen aufgrund von sehr strengen EU-Vorgaben im Emissionshandel ihre Standorte aus der EU herausverlagern. Die Produktionsstätten verlegen sich dann in Länder mit bedeutend niedrigeren Klimaschutzstandards und so werden nicht nur CO2-Quellen ausschließlich verlagert, statt sie zu minimieren, sondern auch bestehende Arbeitsplätze.

Was ist die CO2-Steuer?

Nationales, politisches Instrument
Die Raffinerie muss für jede Tonne CO2, die bei der Verbrennung des Dieselkraftstoffes frei werden kann, Zertifikate kaufen
Dies gilt für Inverkehrbringer von bestimmten fossilen Brennstoffen:
Heizöl, Benzin, Diesel, Flüssiggas, Erdgas sowie Kohle (2023)

Die CO2-Steuer: Jährliche Kosten in den nächsten Jahren

Die CO2-Steuer soll in den nächsten Jahren pro Tonne CO2 stetig ansteigen.

In der Abbildung sind die jährlich steigenden Kosten für die CO2 Bepreisung zu sehen. Der Graph zeigt beispielhaft die Kosten eines Unternehmens mit einem jährlichen Verbrauch von 70 GWh. Im Jahr 2026 liegen die Mehrkosten durch die CO2-Steuer bereits bei über eine Million Euro.

Gegenüberstellung Strom und Erdgas:

Kostenbeispiel an einem Unternehmen

Diese Abbildung zeigt die einzelnen Mehrbelastungen verschiedener fossiler Brennstoffe in Rahmen der CO2-Steuer. Der graue Graph stellt die gesamte Mehrbelastung bei dem Beispielunternehmen mit dem jährlichen Verbrauch von 70 GWh dar.

Unsere Experten der cp energie beantworten gerne Ihre offenen Fragen. Außerdem prüfen wir ob Ihr Sektor beihilfeberechtigt ist und übernehmen Ihre Antragstellung zum 30.06.2022.

Melden Sie sich noch heute oder buchen Sie über folgenden Button eine kostenlose Erstberatung bei unserer Expertin für Steuern, Abgaben und Umlagen Katharina Rüdiger.